Pflegestelle im Tierschutz werden: Wie und warum?

Pflegestellen sind im Tierschutz besonders wertvoll, da Sie Tierschutzvereine auf viele Arten entlasten und unterstützen: Plätze in Tierheimen werden frei und neue Hunde können gerettet werden, Hunde in Tötungen können schneller befreit werden, kranke Hunde können in Ruhe genesen, besonders unglückliche Hunde aus Tierheimen können erstmal durchatmen, die Chancen auf eine Vermittlung steigen in Deutschland deutlich, Interessierte können auf Probe mit einem Hund zusammenleben etc.


Es gibt also viele gute Gründe, Pflegestelle zu werden! Natürlich kommen oft Fragen auf, die wir hier gerne beantworten. Erst wenn Sie sich zu 100% aufgeklärt fühlen, möchten wir Ihre Hilfe in Anspruch nehmen, um Rückläufer zu vermeiden. Denn wenn ein Hund unerwartet aus einer Pflegestelle ausziehen soll, stehen wir oft vor einem großen Problem. Eine Umsetzung in eine andere Pflegestelle ist aufgrund des Mangels an Pflegestellen sehr herausfordernd. Ein verantwortungsvolles Ehrenamt, das mit viel Geduld, Leidenschaft und Verpflichtung einhergeht.


Hier die häufigsten Fragen:



  • Wie werde ich Pflegestelle?

Wenn Sie sich dazu entscheiden, einen Pflegehund aufzunehmen, füllen Sie gerne unser Kontaktformular aus. Es ist dabei egal, ob sie einen bestimmten Hund im Kopf haben oder offen sind. Danach meldet sich jemand aus unserem Team telefonisch bei Ihnen. Wenn die Erwartungen übereinstimmen, die Vorkontrolle bei Ihnen Zuhause positiv verlaufen ist und auch Sie weiterhin Interesse haben, darf gerne ein Pflegehund bei Ihnen einziehen.


  • Kann ich mir den Hund selber aussuchen?

Auf jeden Fall! Es gibt natürlich Hunde, die wir nicht auf Pflegestellen setzen (z.B. Welpen oder andere Hunde, deren direkte Vermittlungschancen hoch sind), jedoch entscheiden Sie letztendlich, mit welchem Hund Sie sich wohlfühlen. Wir beraten hier sehr gerne, wenn Sie sich nicht sicher sind, welcher Hund zu Ihnen und Ihrem Zuhause passt. Wichtig ist, dass der Pflegehund zu Ihnen und Ihrer Wohnumgebung passt. Angsthunde werden z.B. niemals in die Innenstadt vermittelt.


  • Muss ich Hundeerfahrung haben?

 

Das kommt auf den Hund drauf an. Wenn unsere TierschützerInnen vor Ort einen Hund als anfängerfreundlich und unkompliziert einschätzen, sind wir auch offen für Pflegestellen, die noch unerfahren sind. Gerade, wenn bei den Interessierten die Überlegung im Raum steht, den Hund zu adoptieren.


  • Welche Kosten werden übernommen?

 

Leider sind die Spenden nicht ausreichend, um die komplette Versorgung des Hundes zu übernehmen. Was Sie in jedem Fall nicht selbst tragen müssen sind Arztkosten. Die Gründe des Arztbesuchs sind jedoch vorher mit uns abzusprechen, um unnötige Kosten zu vermeiden. Zudem wird der Hund bei Anreise mit einem Sicherheitsgeschirr, Halsband und Leinen von uns ausgestattet.


  • Wo kommt mein Pflegehund an und muss ich ihn selber abholen?

Wie der Hund anreist hängt vom Land ab. Während Hunde aus Mazedonien und Spanien mit dem Transporter anreisen (nach Berlin und in andere ausgewählte Städte), reisen Hunde aus Malta mit dem Flugzeug nach Berlin oder München. Wenn wir es nicht anders organisieren können, muss der Hund von Ihnen selbst in Empfang genommen werden. Dieses erste Zusammentreffen ist jedoch so besonders, das Sie Ihn auf keinen Fall verpassen sollten! Generell sind Hunde aus Malta schneller ausreisefertig als Hunde aus Mazedonien und Spanien.


  • Worauf muss ich mich einstellen, wenn ein Pflegehund einzieht?

Jeder Hund ist eine Überraschungstüte. Wir bekommen vorab immer die Einschätzung der TierschützerInnen vor Ort, jedoch kann der Pflegehund in Deutschland ein anderes Verhalten zeigen. Das kommt sehr oft durch den Umzugsstress und die neuen Gegebenheiten. Hierbei ist eins wichtig: Geduld! Der Hund braucht die ersten Tage und manchmal auch Wochen Zeit, anzukommen und sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Als Pflegestelle geht man am besten ohne Erwartung rein. Jeder Hund von uns hat ein Päckchen zu tragen und Sie helfen Ihm dabei, Vertrauen aufzubauen. Natürlich gibt es auch Hunde, die sich direkt super einleben! Falls der Pflegehund bei Ihnen als Zweithund einzieht und sich gestresst zeigt, ist möglicherweise eine räumliche Trennung in den ersten Tagen eine Option, damit der neu eingezogene Hund erstmal zur Ruhe kommen kann.


  • Wie lange bleibt ein Pflegehund in der Regel?

Das kann man nie sagen, sondern nur aufgrund der Gegebenheiten (Alter, Charakter, Größe) grob schätzen. Es können Tage, Wochen oder Monate sein. Deswegen müssen Pflegestellen besonders engagiert sein, um dieses Ehrenamt anzutreten.


  • Wie läuft die Vermittlung in Deutschland ab?

Der Pflegehund wird natürlich weiterhin von uns beworben und vermittelt. Dabei helfen uns Bilder, Videos und Informationen von Ihnen. Sowohl wir als auch Sie können mögliche Endstellen empfehlen. Es gibt auch hilfreiche Veranstaltungen, wie z.B. die Bark Dates, die sie gerne mit dem Pflegehund besuchen können. Zudem freuen wir uns, wenn Sie selbst die Vorkontrolle im neuen Zuhause übernehmen. Es liegt uns besonders am Herzen, dass Sie entscheiden, wohin der Hund zieht. Sie kennen den Hund schließlich am besten und auch der Abschied fällt viel leichter, wenn man den Pflegehund in guten Händen weiß. Oft ergibt sich auch nach dem Auszug ein regelmäßiger Austausch zwischen den ehemaligen Pflegestellen und dem neuen Zuhause.


  • Wie gestaltet sich der Kontakt mit dem Tierschutzverein?

Wir stehen immer zur Verfügung, wenn Fragen oder Probleme aufkommen. Sie werden in keinem Fall alleine gelassen! Das ist uns sehr wichtig und wir möchten immer engen Kontakt mit den Pflegestellen.


  • Muss ich dauerhaft Pflegestelle sein und Hunde aufnehmen?

Wir freuen uns natürlich über jede treue Pflegestelle, die über einen längeren Zeitraum für unterschiedliche Hunde zur Verfügung steht. Wenn es jedoch ein dringender Fall ist und der Hund unbedingt nach Deutschland kommen muss (z.B. aufgrund höherer Vermittlungschancen, Krankheit oder fehlender Unterbringung im Ausland), dann sind auch einmalige Pflegestellen eine gute Option für uns.


  • Hilfe, ich hab mich verliebt! Darf ich meinen Pflegehund auch adoptieren?

"Pflegestellenversager" gibt es immer und das ist ganz normal. Natürlich dürfen Sie Ihren Pflegehund adoptieren, wenn auch von unserer Seite das OK vorliegt. Dann wird wie auch bei der gewöhnlichen Adoption eine Schutzgebühr fällig.






 
 
 
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